Reinigen, streichen und lackieren: Einsatz gegen das Vergessen
kiel / Fort-de-Malmaison (lb). Wenn rund um den Volkstrauertag am 15. November wieder aktive Soldaten und Reservisten gemeinsam um Spenden für den „Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge“ zwischen Flensburg und Norderstedt bitten, dann hören sie regelmäßig dieselbe Frage: „Wozu?“ Die Antwort: „Versöhnung über den Gräbern“, denn so lautet der Leitspruch des Volksbundes. Die zweite Frage: „Was passiert mit dem Geld?“ Antwort: In diesem Jahr wurde damit unter anderem erneut ein Arbeitskommando aus Schleswig-Holstein und Hamburg finanziert, in dem Reservisten einen Kriegsgräbereinsatz im französischen Fort-de-Malmaison, 150 Kilometer nordöstlich von Paris, absolvierten.
Unter Leitung von Oberstabsfeldwebel a.D. Günter Niehuus hatten die neun Reservisten am Ende ihres zehntägigen Einsatzes 880 Gedenkkreuze mit Hochdruckreinigern gereinigt, vorgestrichen und lackiert. Hinzu kam eine Kranzniederlegung am Grab des Unbekannten Soldaten, an dem auch französische Studenten teilnahmen, um sich über die Arbeit der Reservisten auf den Kriegsgräberstätten zu informierten. Außerdem gab es Besuche in Reims und Paris. Die Teilnehmer kannten sich bereits aus anderen Einsätzen, etwa im belgischen Lommel und im brandenburgischen Halbe.
Koordiniert werden diese Dienste durch den Reservistenbeauftragten für Schleswig-Holstein und Hamburg beim Volksbund, Oberstabsfeldwebel a.D. Jürgen Spill. Und da der bereits Einsatzpläne für 2016 in der Schublade hat, hofft er auf ausreichend Spendensammler und noch mehr Einnahmen rund um den Volkstrauertag.
Fotos: Spill