RESFOR – eine besondere Herausforderung für Reservisten
Truppenübungsplatz Putlos direkt an der Ostseeküste bei der Insel Fehmarn, Samstagnachmittag, bestes Wander- bzw. Gartenarbeitswetter – und dennoch rege Betriebsamkeit auf den Schießbahnen 4 und 5. Zwischendurch laute Schreie von anscheinend verletzten Personen. Was war hier los? Es handelte sich hierbei um das erste von zwei für 2009 geplanten zentralen Ausbildungsvorhaben des Landeskommandos Schleswig-Holstein. Unter Federführung von Oberstlt d.R. Heinz-Uwe Dassow und Jäger d.R. Roland Loretan, beide von Kreisgruppe Holstein-Ost, war in monatelanger Vorarbeit ein umfangreiches Übungskonzept erarbeitet worden, um Reservistinnen und Reservisten an den Ausbildungsstand der aktiven Truppe heranzuführen. Dabei standen Ausbildungsthemen wie Durchführung einer Kfz-Kontrolle (Check-Point), Sanitätsausbildung, ROE-Schießen, Minenkunden, Umgang mit Karte und Kompass sowie Fernmeldegeräten ebenso auf dem Ausbildungsplan wie das Betreiben eines Feldlagers. Aus einer anfänglichen „fixen“ Idee wurde so schnell mehr. Die Einbindung der anderen Kreisgruppen sowie die Aufgabenverteilung innerhalb der Landesgruppe erfolgten zeitnah, so dass sich jede Kreisgruppe auf bestimmte Ausbildungsstationen vorbereiten konnte. Auch die Unterstützung durch die aktive Truppe – hier ganz besonders durch die Übungsplatzkommandantur Putlos – verlief reibungslos. Spannend blieb für die Organisatoren der Veranstaltung, wie die Resonanz der Reservisten sein würde. Hier schien es aber so, dass man mit der RESFOR-Übung „UN-Feldlager WESSEK“ genau die Erwartung getroffen hatte. Bereits am Freitagnachmittag trafen die ersten Teilnehmer und Funktioner auf dem Truppenübungsplatz ein, so dass schon eine erste Vorabinformation erfolgen konnte. Am Samstagmorgen beim Antreten im UN-Feldlager WESSEK konnte der Stabsoffizier für Reservistenangelegenheiten im Landeskommando, Oberstlt Peter Frank, gemeinsam mit dem Vorsitzenden der Kreisgruppe Holstein-Ost, Oberstlt d.R. Heinz-Uwe Dassow, mehr als 150 Teilnehmerinnen und Teilnehmer begrüßen. Nach dem morgendlichen Fahnenappell ging es dann an die Stationen. Sechs Ausbildungsstationen mit zum Teil mehreren Ausbildungsbereichen mussten von den Gruppen durchlaufen werden. Überall sah man motivierte Gesichter – sowohl bei den Ausbildern, die an diesem Tag zigmal die gleichen Ausbildungsthemen dargestellt haben, als auch bei den Teilnehmern. „Selten habe ich so interessierte Zuhörer bzw. Lehrgangsteilnehmer gehabt“, so einer der Stationsleitenden. Besondere Herausforderungen an das Organisationsteam war während des gesamten Ausbildungstages die Einhaltung des engen Zeitplans, zumal um 14.00 Uhr das letzte Schießvorhaben beendet sein musste. Besondere Herausforderungen für die Teilnehmer des Ausbildungswochenendes waren sicherlich das ROE-Schießen und die Absicherung eines Hubschrauberabsturzes sowie die parallel durchzuführende Bergung und Erstversorgung der Verletzten. Beim abendlichen Abschlussappell stellten Oberstlt Peter Frank und Oberstlt d.R. Heinz-Uwe Dassow übereinstimmend fest, dass das Ausbildungsvorhaben hervorragend geklappt habe und dass es beim gesamten Übungs- und Schießbetrieb zu keinerlei Verzögerungen bzw. Leerläufen gekommen sei. Frank betonte dabei, dass es für ihn beeindruckend gewesen sei, was von den beiden Planern der Übung geleistet worden sei. „Ich freue mich schon auf unser Ausbildungswochenende im November 2009“, so der Stabsoffizier für Reservistenangelegenheiten im Landeskommando Schleswig-Holstein. Nach dem Einholen der Flagge im Übungslager „WESSEK“ ging es für die Teilnehmer und Funktioner zurück in den Unterkunftsbereich der Wragien-Kaserne. Beim anschließenden Kameradschaftsabend wurde noch intensiv über die Ausbildungsstationen diskutiert. Sicherlich wurden hier auch schon Ideen für das Ausbildungswochenende im Herbst 2009 geboren. Wir dürfen gespannt sein. Aufgrund der Bedeutung dieses Ausbildungswochenendes hatte die Landesgruppe Schleswig-Holstein gemeinsam mit dem Landeskommando vom Fachmedienzentrum der Schule für Strategische Aufklärung zwei Kamerateams angefordert, die die Teilnehmer an den Ausbildungsstationen begleitet haben und einen Film gedreht haben. Geplant ist, dass hieraus ein 3-5-minütiger Trailer entsteht, der im Rahmen des Feldempfangs zur Kieler Woche 2009 erstmals der Öffentlichkeit gezeigt werden soll.
Text: / Fotos : Hans-Adolf Deussing |