Traditioneller Sicherheitspolitscher Kaminabend in neuer Umgebung
Mit der Verlegung des Marinefliegergeschwaders 5 (MFG 5) von Kiel nach Nordholz wird auch die Kaserne des MFG 5 in Kiel Holtenau geschlossen. Somit musste sich die Landesgruppe Schleswig-Holstein des Reservistenverbandes auch für ihren traditionellen sicherheitspolitische Kaminabend ein neues Quartier suchen. Durch die engen Kontakte zum Geschäftsführer des Kieler Yachtclubs, Kapitän zur See a.D. Jörg Besch und seiner enger Beziehung zum Reservistenverband, wurde die „Brücke“, der repräsentative Raum der Vorstandssitzungen des Traditionsvereins mit Blick auf die Kieler Förde, zum neuen Quartier dieser Veranstaltung.
Der Landesvorsitzende, Oberst a.D. Reinhard Unruh, konnte als Referenten Oberst i.G. Harald Borst, den Leiter Fachbereich Führungslehre Luftwaffe und Beauftragter des Inspekteurs der Luftwaffe an der Führungsakademie der Bundeswehr, gewinnen. Vor einem Publikum aus Politik, u.a. mit dem Mitglied des Verteidigungsausschusses MdB Dr. Hans-Peter Bartels, aus Wirtschaft, von der Christian-Albrecht-Universität zu Kiel, der Bundeswehr und Schleswig-Holsteiner Reservisten breitete Oberst i.G. Borst ein breites Spektrum an Fakten über unbemannte fliegende Waffensysteme (Unmanned Aircraft Systems – UAS) aus. Schwerpunkte seiner Ausführungen waren neben der Vermittlung von Grundsätzen über UAS die Sicht der Luftwaffe zum Planungsstand bei der Einführung der Systeme, ihrer Aufgaben, Fähigkeiten und Grenzen, Projekte & Sachstände sowie sich daraus ergebenden Herausforderungen und Handlungsfelder für die Luftwaffe. Dies beinhaltete neben operationellen auch Aspekte der Luftraumintegration, Personal und Ausbildung.
Mit Blick auf Veränderungen und Wandel von Luftstreitkräften erörterte er auch einsatzmäßige Zukunftsfelder der Luftwaffe, für die der Betrieb – auch von bewaffneten – UAS komplementär zu bemannten Luftfahrzeugen gesehen wird und nicht als deren Ersatz. Oberst i.G. Borst wies nachdrücklich darauf hin, dass die Luftwaffe diese Bereitstellung von Fähigkeiten zur Unterstützung aller Teilstreitkräfte der Bundeswehr und zugleich der NATO-Verbündeten sieht.
Auch auf die moralisch ethischen Aspekte des Einsatzes von bewaffneten UAS ging Oberst i.G. Borst ein und verwahrte sich dagegen, den Einsatz deutscher UAS in den Kontext der Einsätze amerikanischer bewaffneter UAS zu stellen. Naturgemäß wurde dieser Aspekt in der anschließenden Diskussion besonders intensiv behandelt.
Der sicherheitspolitische Kaminabend war auch in seiner neuen Umgebung im Kieler Yachtclub ein voller Erfolg, der am 10. Oktober 2013 seine Fortsetzung finden wird.
Text: Reinhard Unruh/ado