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Über den sogenannten „Islamischen Staat“ ist allgemein wenig bekannt. Eine perfide Berühmtheit erlangt er dadurch, dass er seine Grausamkeiten im Internet in Szene setzt und somit seine Videos in aller Welt verbreitet. Einer der wenigen europäischen Journalisten, die sich ein Bild von der Herrschaft des 'IS' vor Ort machen konnten, ist Marco Seliger. Reservisten aus Jena und der Landesgruppe Thüringen sowie den 'Jungen Europäischen Föderalisten Jena' wollten diese Erfahrungen des Chefredakteur des Magazins 'loyal' aus erster Hand erhalten.

 

Ist der sogenannte Islamische Staat ('IS') eine Abspaltung von Al-Qaida, eine mafiöse Holding oder eine ultraorthodoxe Organisation mit apokalyptischen Visionen? Keine der bisherigen Definition in den Medien kann Seliger überzeugen. „Apokalyptische Visionen genügen nicht, ganze Städte zu erobern. Und eine Mafia kann nicht Menschen auf der ganzen Welt derart begeistern.“ Der 'IS' sei vielmehr eine Mischung aus verschiedenen Elementen.


Im Vergleich zum IS sehen Al- Qaida und Boko Haram wie Schuljungen aus.“

Den Grundpfeiler sieht der Referent zumindest nicht in der Religion, sondern vielmehr in der Unterdrückung der Menschen, der Gewalt seiner Anhänger und der damit verbreiteten Angst und Schrecken. Um dies zu verdeutlichen, führt Marco Seliger eine Video des IS über den abgestürzten Piloten bei Raqqa vor, das weltweit für Aufsehen sorgte.

Bereits das Intro des im Stil seiner Reportage gestalteten Videos zeigt, mit welch Professionalität der „IS“ seine filmischen Botschaften inszeniert. Trotz oder gerade wegen seiner brutalen Grausamkeit ist dieses Video millionenfach in aller Welt angesehen worden. „Der IS spielt mit den Medien“, so Seliger, „und manipuliert damit die Menschen.“ Er verwendet bewusst Bilder, die herleiten sollen, warum es Gründe gebe, einen Menschen zu verbrennen. „Der IS stilisiert sich dadurch als Organisation, die gegen das ‚Böse’ kämpft“, erläutert Marco Seliger. Andere Organisationen sähen deshalb nur wie Schuljungen aus.

 

Geheimdienststrukturen und -methoden dank irakischer Geheimdienstoffiziere

Der Hauptreferent des Abends berichtet über die Entstehung des in seiner heutigen Form und informiert anhand von zahlreichen Fakten, wie ein elitärer Zirkel aus irakischen Geheimdienstoffizieren es letztlich schaffte, weltliche Baghdadi und religiöse Dschihadisten zu einem gemeinsamen Projekt zu einen: dem 'Kalifat des Islamischen Staats'. „Das hat eine enorme Anziehungskraft!“, gibt Seliger zu bedenken.

Im Weiteren stellt er detailliert dar, wie beispielsweise Haji Bakr, der er als "Ingenieur des Terrors" beschreibt, die Verwaltungsstruktur eines Staates für den 'IS' skizzierte, sodass ein sog. 'Spitzelplan' zur Überwachung eines jeden Dorfes entwickelt und eine unbestätigte Mordliste gegenüber Widerständigen durchgesetzt werden konnte.

 

"Wir werden uns noch lange mit ihm beschäftigen müssen."

Für die Zukunft zeichnet Marco Seliger allerdings ein anderes Bild, als es der 'IS' in seinen Videos selbst gerne propagiert. "Irgendwann wird der 'IS' untergehen." lautet sein Fazit. "Bisher musste er nur auf die Fehler seiner Feinde warten, um die Sunniten in seine Armee zu treiben". Zudem sieht Seliger, dass aktuell die 'Brains' aussterben, sodass mittelfristig die Fanatiker die Herrschaft übernehmen. "Dann besteht jedoch kein Korrektiv mehr im Kalifat; Willkür und Tyrannei werden die Folgen sein" warnt der Journalist zugleich über die noch ansteigende Brutalität. Er erwartet deshalb einen Untergang von innen heraus.

"Das kann noch lange dauern. Deshalb werden wir uns noch lange mit ihm beschäftigen müssen!" prophezeit Seliger. Seiner Einschätzung nach steht der 'IS' deshalb nun auch vor seinem größten Problem: "Der Parasit hat keinen Staat mehr zum Aussaugen, er ist selbst Staat geworden!"
 

>>> Zum Bericht der "Jungen Europäischen Förderalisten(JEF) Thüringen  geht´s hier

>>> ausführlicher Bericht der RK Jena


Ein weiterer Beitrag wird in der nächsten 'loyal' im März erscheinen!

Text: Stephan Herold / RK Jena
Bilder: Erik Heurich / RK Jena

 

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