Bewegende Momente beim Volkstrauertag 2019 in Steinsdorf
Seit 21 Jahren unterstützen die Kameraden der Reservistenkameradschaft Gera die Bürger von Steinsdorf (Stadtteil von Weida) bei der Ausgestaltung des Gedenkens anlässlich Volkstrauertages. Doch diese Veranstaltung war etwas ganz besonderes.
Konrad Zorn, der Ortsteilbürgermeister von Steinsdorf war an diesem kalten und grau-trüben Novembertag sichtlich bewegt, als Oberstleutnant d.R. Rüdiger Söllner und Oberstleutnant d.R. Jens Bickel von der Reservistenkameradschaft Gera die Verhüllung der Gedenktafel entfernten und erstmals nach vielen Jahren die Namen der Gefallenen des 1. Weltkrieges der Orte Steinsdorf, Loitsch und Gräfenbrück wieder lesbar wurden. Indem er den Namen seines gefallenen Urgroßvaters nannte und berichtete, das dieser noch wenige Jahre vor seinem Tod das dem Friedhof gegenüberliegende Haus nach einem Brand neu aufbaute, wurde die Geschichte plötzlich wieder lebendig, das zeitlich weit Entfernte ganz nah. Die Toten bekamen Ihre Namen wieder und konnten so vor dem Vergessen bewahrt werden.
Dass die Wiederherstellung der der Tafel gelang, ist einer konzertierten Aktion zu verdanken, bestehend ausPrivatspendern aus Munster, der unteren Denkmalschutzbehörde des Landratsamtes Greiz und nicht zuletzt auch der Reservistenkameradschaft Gera, die als Projektträger und Spender fungierte.
Insofern war diese Gedenkveranstaltung zum Volkstrauertag, die von Pfarrer Martin Schäfer mit einem Gottesdienst eröffnet wurde und vom örtlichen Posaunenchor musikalisch umrahmt wurde, schon etwas Besonderes, was auch über den Ort hinaus wahrgenommen wurde. So ließen es sich die Landrätin des Landkreises Greiz, Martina Schweinsburg und der Bürgermeister der Stadt Weida, Heinz Hopfe, nicht nehmen, der Veranstaltung beizuwohnen. Weiterhin waren als Vertreter der Hauptsponsoren Oberstleutnant a.D. Karl-Heinz Thönissen und Stabsfeldwebel a.D. Rüdiger Schulz aus Munster angereist.
Die RK Gera stellte zusammen mit den Soldaten des Kreisverbindungskommando des Landkreises Greiz, welches vorher schon an der Gedenkveranstaltung in Triebes teilgenommen hatte, die Ehrenwache.
Autor: Jens Bickel