Volkstrauertag im Zeichen des Ukrainekrieges und der Erinnerung an zwei historische Ereignisse
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Im November 1922 fand im Deutschen Reichstag die erste offizielle Feierstunde zum Gedenken an die Opfer von Krieg und Gewalt statt.
Der damalige Reichstagspräsident Paul Löbe setzte damit ein Zeichen für den daraufhin jährlich begangenen Volkstrauertag. Im selben Jahr wurde am 22. Februar der Landesverband Thüringen im Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge (VDK) gegründet.
Die Erinnerung an diese beiden, mittlerweile 100 Jahre zurückliegenden Ereignisse stand im Mittelpunkt zweier Gedenkveranstaltungen in Ostthüringen, die von der Reservistenkameradschaft Gera maßgeblich unterstützt wurden.
Ein besonderer Höhepunkt in Steinsdorf bei Weida war die Übergabe des sanierten Denkmals für die Kriegsopfer 1914-18 an die Gemeinde. Die RK Gera fungierte bei dieser Renovierung, die sich über zwei Jahresetappen hinzog, als Projektleitung und Verwalter der Finanzen (Sponsorengelder, Spenden, Fördermittel usw.) Kommunale Haushaltsmittel standen nicht zur Verfügung.
Als Vertreter der Hauptsponsoren nahmen aus Munster Stabsfeldwebel a.D. Rüdiger Schulz und Gattin an der Feierstunde teil. Kameraden dieses Standortes stellten 43% der Gesamtsumme im Rahmen von Sponsoring bereit. Die kleine Ortschaft Steinsdorf verfügt damit über drei würdige Gedenkstätten: das renovierte Denkmal auf dem Alten Friedhof, ein neues Denkmal (seit 1998) für die Opfer des Zweiten Weltkrieges sowie ein Soldatengrab (beide auf dem Neuen Friedhof). Bei letzterem handelt es um einen im April 1945 in der Steinsdorfer Flur getöteten deutschen Soldaten, der 1997 hier seine endgültige Ruhestätte fand. Eine solche Umbettung wäre ohne Unterstützung des VDK nicht möglich gewesen.
Parallel dazu beteiligten sich Kameraden des Kreisverbindungskommandos der Bundeswehr zum Landkreis Greiz (KVK Greiz), ebenfalls überwiegend Angehörige der RK Gera, an der Gedenkveranstaltung der Stadt Zeulenroda-Triebes auf dem Friedhof im Stadtteil Triebes. Neben der Erinnerung an die oben genannten zwei Jubiläen, thematisierten die Reden von Bürgermeister Nils Hammerschmidt, Pfarrer Michel Debus und Oberstleutnant d.R. Bickel vor allem das aktuelle Sterben und das Leid der Menschen in der von Russland angegriffenen Ukraine sowie die damit verbundene Erschütterung der europäischen Friedensordnung mit all ihren Folgen auch für die Menschen hierzulande.
Rüdiger Söllner und Jens Bickel
Foto 1: Teilansicht des renovierten Denkmals auf dem Alten Friedhof in Steinsdorf (Foto Heinz-Dieter Böttger)
Foto 2: Stabsunteroffizier d.R. Stefan Schauderna, Stabsfeldwebel d.R. Gerd Rosenthal, Gefreiter d.R. Holm Gabowski, Gefreiter d.R. Heinz-Dieter Böttger vor dem renovierten Denkmal auf dem Alten Friedhof in Steinsdorf (Foto Heinz-Dieter Böttger)
Foto 3: Soldatengrab auf dem Neuen Friedhof in Steinsdorf (Foto Heinz-Dieter Böttger)
Foto 4: Oberstleutnant d.R. Jens Bickel (Leiter KVK Greiz), Oberstleutnant d.R. Sven Pillat (stellv. Leiter KVK Greiz) und Oberstleutnant d.R. André Seifert vor dem Denkmal auf dem Friedhof in Triebes (Foto Michael Enke)