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„Bundeswehr ist eine ganz besondere Nationalmannschaft“




Jetzt beginnt der Umbau der Bundeswehr. Verteidigungsminister Thomas de Maizière nannte vor hohen Militärs und Repräsentanten aus Politik und Gesellschaft die Eckpunkte für seine Neuausrichtung der Bundeswehr.

Nach 40 Minuten seiner 100-minütigen Rede sprach de Maizière am Mittwochmittag die künftige Rolle der Reservisten an: "Reservisten sind unentbehrlicher und künftig noch wichtigerer Bestandteil der Bundeswehr. Sie werden, wo immer möglich, die aktive Truppe verstärken und selbst im Einsatz die Durchhaltefähigkeit erhöhen. Die Vielfalt ihrer zivilberuflichen und weiteren persönlichen Qualifikationen ermöglicht dabei auch den kurzfristigen, krisenbezogenen Einsatz von Reservisten in einem breiten Aufgabenspektrum. Sie unterstützen die Streitkräfte im Bedarfsfall beim Aufbau neuer Fähigkeiten. Als Mittler zwischen Bundeswehr und Gesellschaft, als Staatsbürger mit Uniform, erfüllen sie zudem eine unverzichtbare Bindegliedfunktion, die sowohl der Nachwuchsgewinnung als auch der gesellschaftlichen Einbindung der Streitkräfte zugutekommt."

Reservisten wollen zugedachte Rolle mit Leben erfüllen
Dazu sagt Gerd Höfer, Präsident des Reservistenverbandes: "Die Rolle der Reservisten und des Verbandes ist gestärkt worden. Wir kennen jetzt die linke und die rechte Grenze, die der Minister in drei Absätzen seiner zukunftsweisenden Rede beschrieben hat. Innerhalb dieser Grenzen wollen wir die uns zugedachte Rolle mit Leben erfüllen. Konkret sind das die Bereiche: Betreuung, Ausbildung, Nachwuchsgewinnung, Schutz der Heimat. In der Frage der Umsetzung sind nun die Details zu klären. Sie müssen jetzt konkretisiert werden". Bereits im Vorfeld habe sich der Verband aktiv in die Konzeption der Neuausrichtung der Bundeswehr einbringen können. Mit seinem Motto ‚Tu was für Dein Land‘ sowie seinen konzeptionellen Eckpunkten zur Neuausrichtung des Reservistenverbandes – gemeint ist das Konzeptpapier Herausforderungen und Chancen – hat sich der Verband bereits gut für die Zukunft der Bundeswehr und der Reserve aufgestellt.

Bundeswehr hat künftig bis zu 185.000 Soldaten
Thomas de Maiziere hatte für die Bekanntgabe seiner verteidigungspolitischen Richtlinien in die Julius-Leber-Kaserne nach Berlin geladen, um über die Bundeswehrreform zu informieren. Er will die Bundeswehr auf bis zu 185.000 Soldaten reduzieren, zurzeit sind es 220.000. Davon sollen 170.000 Zeit- und Berufssoldaten sowie Reservisten in Wehrübung sein, "hinzu kommen 5.000 plus x freiwillig Wehrdienstleistende". Das zivile Personal will der Minister um 21.000 auf dann 55.000 Beamte und Angestellte reduzieren.

Bundeswehr wird in der Organisation schlanker
Konkret soll auch das Ministerium verschlankt werden. Maximal 2.000 Mitarbeiter werden dort noch arbeiten – derzeit sind es 3.500. Das Neue: Alle Abteilungen werden sowohl mit zivilen als auch mit militärischen Mitarbeitern besetzt. Die Inspekteure der drei Teilstreitkräfte Heer, Luftwaffe und Marine sowie der beiden Organisationsbereiche Streitkräftebasis und Sanitätsdienst werden nicht mehr zum Ministerium gehören. Der Minister will auch ohne Wehrbereichskommandos auskommen. Das Heer verliert drei von elf Brigaden und besteht künftig nur noch aus drei Divisionen. Die Luftwaffe wird keine Divisionsebene mehr haben, die Marine wird auf zwei Einsatzflottillen und ein Marinefliegerkommando reduziert. Der zentrale Sanitätsdienst löst seine Sanitätskommandos auf. De Maizière sagte: "Das alles machen wir nicht aus Not. Wir ergreifen eine Chance". Dabei begründete er alle Maßnahmen sicherheitspolitisch und bat alle Angehörigen der Bundeswehr um Mitarbeit: "Machen sie die Umsetzung der Neuausrichtung zu Ihrer Angelegenheit. Wer sich einbringen kann, wird in der Bundeswehr auch künftig seinen Platz finden. Wer es nicht kann, hat auch keinen Platz mehr in den Streitkräften. Ich sehe uns so: Wir sind eine ganz besondere Nationalmannschaft."

Soldaten müssen kämpfen können
Ausführlich sprach de Maizière auch über die Voraussetzungen für den Soldatenberuf der Zukunft. "Unsere Soldaten müssen kämpfen können, um erfolgreich zu sein, um nicht sterben zu müssen." Deshalb haben die Ausbildung zum Kampfeinsatz sowie die entsprechende Ausrüstung für diese weltweiten Aufgaben für ihn höchste Priorität. Er wolle künftig etwa 10.000 Männer und Frauen ständig für die Einsätze bereitstellen, derzeit sind es rund 7.000. Und für all das brauche die Bundeswehr verlässliche finanzielle Planungsgrößen. "Einzelheiten dazu werden Sie erfahren, wenn der Haushalt 2012 beraten und beschlossen wird."  In der anschließenden Pressekonferenz nahm de Maizière auch zu Standorten Stellung. Die Planungen werden bis zum Herbst abgeschlossen sein. Sicher ist: "Eine Konzentration auf wenige Einzelstandorte wird es nicht geben. Die Integration der Soldaten in die Gesellschaft soll erhalten bleiben", sagte der Minister.

Weiterführende Informationen der Bundeswehr


Detlef Struckhof / Sören Peters

Bild oben: Symbolbild für den Umbau der Bundeswehr
(Zeichnung: Bundeswehr, Y – Das Magazin der Bundeswehr,
Kircher Burkhardt)

2. Bild: Minister Thomas de Maizière (rechts) hat den Reservistenverband
im Vorfeld seiner Reformpläne mehrfach angehört.
Auf dem Foto unterhält er sich mit dem Präsidenten
des Reservistenverbandes, Gerd Höfer, während des
Parlamentarischen Abends vor einer Woche in Berlin
(Foto: Hans-Christian Plambeck)

3. Bild: Minister Dr. Thomas de Maizière stellt seine Pläne
zur Neuausrichtung der Bundeswehr vor
(Foto: Bundeswehr, Bienert, flickr.com)

4. Bild: Organigramm der Bundeswehr nach der Neuausrichtung
(Quelle: BMVg)

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