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„Locked Shields 2025“: Deutsch-singapurisches Team wird Cyber-Weltmeister

Ein bemerkenswerter Erfolg für die internationale Zusammenarbeit und für die deutsche Expertise im Cyberraum: Das gemeinsame Team aus Deutschland und Singapur hat die renommierte NATO-Cyberverteidigungsübung "Locked Shields 2025" gewonnen und sich damit in der Weltspitze der Cyberabwehr etabliert.

Tobias Scholz stellt dem Verteidigungsminister sein Webapplikationsteam vor. Im Hintergrund: Generalmajor Jürgen Setzer, Stellvertretender Inspekteur Cyber- und Informationsraum (CIR) und Chief Information Security Officer.

Foto: Bundeswehr

cyberCyber-Reserve

Das siegreiche deutsch-singapurische Team, operierend vom deutschen Standort Kalkar aus, umfasste rund 200 Mitglieder. Darunter befanden sich auch neun deutsche und dreizehn singapurische Reservisten, die ihre zivilen und militärischen Kompetenzen einbrachten. Die Führung des Teams lag in diesem Jahr bei den Partnern aus Singapur, die wertvolle Erfahrungen aus dem indopazifischen Raum beisteuerten.

Einen Beitrag zum Erfolg leistete die Reservistenkameradschaft (RK) 01 Cyber-Sicherheit aus Bremen. Sechs Mitglieder der RK nahmen an der Übung teil und stellten dabei drei Teamleiter. So war beispielsweise der Vorsitzende der RK 01, Major d.R. Tobias Scholz, als Teamleiter des Webapplikationsteams für die Sicherheit von rund 60 Webdiensten verantwortlich – eine wichtige Rolle angesichts der simulierten Angriffe auf digitale Dienste. Denn: Ausfälle von Webdiensten wie dem Onlinebanking, der Navigation über Google Maps oder ein Wegbrechen der Kommunikation über Facebook oder WhatsApp ist für viele Menschen unvorstellbar. Der stellvertretende Vorsitzende der RK leitete ebenfalls ein Team und war für die Strom- und Wasserversorgung zuständig.

Verteidigungsminister Boris Pistorius betonte bei seinem Besuch in Kalkar die wachsende Bedeutung solcher Trainings: „Angriffe auf Bundesbehörden, kritische Infrastruktur, zivile Unternehmen und die Bundeswehr nehmen täglich zu. ‚Locked Shields‘ trägt dazu bei, die Abwehrfähigkeiten zu schärfen und die internationale Zusammenarbeit zu stärken.“

Wettbewerb steigert Motivation

Während der Übung sahen sich die „Blue Teams“ der verteidigenden Nationen Echtzeit-Angriffen eines spezialisierten „Red Teams“ ausgesetzt, das von Tallinn aus agierte und versuchte, die Systeme der Teilnehmer zu kompromittieren. Der Wettbewerbscharakter, bei dem Teams für erfolgreich abgewehrte Angriffe Punkte erhalten, sorgte für zusätzliche Motivation.

Der Erfolg des deutsch-singapurischen Teams unterstreicht nicht nur die hohe technische Kompetenz, sondern auch die Effektivität internationaler Kooperation und die wichtige Rolle von Reservisten im modernen Verteidigungsdispositiv. Die Bundeswehr sieht sich durch solche Übungen gut gerüstet, um hybriden Bedrohungen aus dem Cyber- und Informationsraum zu begegnen und die gesamtgesellschaftliche Resilienz zu erhöhen. Experten mahnen jedoch, dass Deutschland im Bereich Cyber-Sicherheit trotz vorhandener Technik weiterhin Aufholbedarf habe und es nun des politischen und wirtschaftlichen Willens bedürfe, das Thema nachhaltig auf die Agenda zu setzen.

Hintergrund

„Locked Shields“ gilt als die weltweit größte Übung ihrer Art. 4.000 IT-Sicherheitsexperten aus 37 Nationen nahmen in diesem Jahr teil. Die von Estland aus koordinierte Übung findet seit 2010 jährlich statt. Dabei werden komplexe Cyberangriffe auf kritische Infrastrukturen und militärische Systeme simuliert. Ziel ist es, die Fähigkeiten der teilnehmenden Nationen in der Erkennung, Abwehr und Koordination bei großangelegten digitalen Attacken zu schulen und zu testen.

Wer Interesse an einer Mitarbeit hat, kann die RK 01 Cyber-Sicherheit per E-Mail kontaktieren: bremen@reservistenverband.de.

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