Dieses Jahr begehen Veteraninnen und Veteranen zum ersten Mal den Nationalen Veteranentag in ganz Deutschland im großen Stil. Landtage, Kommunen, Verbände und Stiftungen richten zahlreiche Veranstaltungen aus. Auch der Reservistenverband ist in der Fläche aktiv. Zusätzlich gibt es einen zentralen Festakt in Berlin auf dem Reichstagsgelände, zu dem alle Interessierten eingeladen sind.
Veteranin oder Veteran der Bundeswehr ist, wer als Soldatin oder Soldat der Bundeswehr im aktiven Dienst steht oder aus diesem Dienstverhältnis ehrenhaft ausgeschieden ist, also den Dienstgrad nicht verloren hat. Die Bundestagsfraktionen der Regierung unter Bundeskanzler Olaf Scholz hatten vergangenes Jahr den Veteranentag im Bundestag beschlossen. Dabei sprachen sich die Abgeordneten zudem für eine Verbesserung der Nachsorge von im Dienst, besonders im Auslandseinsatz, erlittenen Schädigungen der Soldaten aus. So sollen Maßnahmen ergriffen werden, um die barrierefreie Beratung für Veteranen bundesweit zu gewährleisten, und die Beteiligungspflichten und bürokratische Hürden sowie die Verfahrensdauer für die Bearbeitung von Anfragen auf sechs Monate zu reduzieren. „Es geht um die Anerkennung derjenigen, die in letzter Konsequenz bereit sind, das Äußerste für andere zu geben und die Leib und Leben für unser Land einsetzen“, sagte Verteidigungsminister Boris Pistorius.
Veteraninnen und Veteranen der Bundeswehr haben sich unter Einsatz ihrer geistigen und körperlichen Gesundheit dem Dienst für Deutschland, dem Schutz der freiheitlich-demokratischen Grundordnung verschrieben. Um diesen Dienst, die erbrachten Leistungen und Opfer angemessen zu würdigen, wurde schon seit Jahren über eine mögliche Einführung eines Nationalen Veteranentages diskutiert. Viele Verbände, darunter der Reservistenverband, hoben die Vorteile eines solchen Tages hervor: Mehr Sichtbarkeit für das Thema zu generieren, ein deutliches Zeichen der Anerkennung zu setzen und neue Traditionen des Gedenkens und des Respekts zu schaffen.
Initiative des Reservistenverbandes
Während der Invictus Games 2023, die unter großer medialer Aufmerksamkeit September 2023 in Düsseldorf stattfanden, fand das Thema Veteranentag prominente Unterstützer. Zuvor hatten der Reservistenverband und der Bund Deutscher EinsatzVeteranen sich in einem Brief an Verteidigungsminister Boris Pistorius gewandt und für die Einführung eines solchen Tages plädiert. Der Verteidigungsminister, Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und die Wehrbeauftragte Dr. Eva Högl unterstützten die Einführung eines Nationalen Veteranentages.
Für den Präsidenten des Reservistenverbandes, Oberst d.R. Professor Dr. Patrick Sensburg, ist der Veteranentag ein notwendiger Schritt in der Veteranenpolitik. „Der Veteranentag hat eine integrative Funktion. Mit seiner Einführung legt er den Boden für eine Kultur des Respekts und der Wertschätzung. Die damit verbundene Botschaft ‚Wir lassen euch nicht allein‘ ist ganz wichtig für viele zahlreiche einsatzgeschädigte Veteraninnen und Veteranen, aber auch für all jene, die mit dem Gedanken spielen, zur Bundeswehr zu gehen“, sagt Sensburg. Es dürfe nicht passieren, dass sich Betroffene frustriert von staatlichen Institutionen abwenden, weil sie das Gefühl haben, ihre erbrachten Opfer werden nicht anerkannt oder weil bürokratische Hürden bei sozialen und medizinischen Versorgungsleistungen demütigend hoch sind.
