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Drei Fragen an… Oberstleutnant Thomas Beyer




Kurzinterview mit Oberstleutnant Thomas Beyer. Er ist Dezernatsleiter im Einsatzführungskommando in Schwielowsee bei Potsdam. Dort bereitet er die Einsätze deutscher Soldaten für Beobachtermissionen der internationalen Organisationen UN, EU und OSZE vor.

Alle Fäden laufen in seinen Händen zusammen. Er kennt jeden seiner Schützlinge, besucht sie im Einsatzgebiet und telefoniert regelmäßig mit ihnen. Beyer macht das seit 2014 und möchte seinen Posten auch noch ein paar Jahre ausfüllen. Der Stabsoffizier ist mit Herz und Seele dabei. Er war selbst als Militärbeobachter einmal in Georgien und zweimal im Sudan. Der "loyal" berichtet er, wie wichtig Reservisten für diese Missionen sind.

"loyal": Ist es ein bestimmter Typ Mensch, der Militärbeobachter wird?

Thomas Beyer: Ja. Militärbeobachter sind Individualisten. Idealismus gehört auch dazu. Der klassische Militärbeobachter ist Hauptmann, in Ausnahmefällen auch Major. Die Vereinbarkeit mit der Familie ist natürlich schwierig. Allerdings betreut mein Dezernat sowohl die Soldatinnen und Soldaten im Einsatz als auch deren Angehörige während aller Phasen des Einsatzes – sehr intensiv und individuell. Einmal im Jahr haben wir beispielsweise ein Beobachtertreffen – eine Art Veteranentreffen – mit etwa 80 bis 100 Teilnehmern einschließlich der Angehörigen. Es ist eine eigene Gemeinschaft.

"loyal": Welche Rolle spielen Reservisten?

Beyer: Eine Große. Ein Viertel der Militärbeobachterposten sind mit Reservisten besetzt. Außerdem ersetzen Reservisten die Berufssoldaten im Inland, wenn diese ins Ausland gehen. Die Erfahrungen sind überwiegend gut. Die besondere Herausforderung bei Reservisten liegt darin, dass die Kameraden sehr unterschiedliche Erfahrungen und militärische Vorbildung haben.

"loyal": Wie sind die Belastungen für Soldaten, die in solche Missionen gehen?

Beyer: Niemand kommt aus so einem Einsatz heraus, wie er reingegangen ist. Das macht mit jedem etwas. Je nach Einsatz sind die Belastungen anders. Außerdem hängt viel von den individuellen Fähigkeiten ab, mit den erlebten Eindrücken umzugehen. Die Soldaten werden dort fast täglich mit Elend, Hunger, Tod und Verwundung konfrontiert. Aber wir bereiten sie gut vor und begleiten sie während des gesamten Einsatzes – auch psychologisch. Unsere Truppenpsychologin hat während der jüngsten Gefechte im Südsudan viel mit unseren Soldaten gesprochen. Wir haben nur eine geringe Anzahl an posttraumatischen Belastungsschädigungen, die im Nachhinein noch akut werden. Das mag damit zusammenhängen, dass ein Soldat in einen solchen Einsatz mit einer besonderen Einstellung reingeht.

Das Interview führte Dr. Victoria Eicker

Symbolbild oben:
Blauhelmsoldaten beobachten mit Ferngläsern das Gelände.
(Archivfoto: Sirpa Bani Naser, Finnish Defence Forces)

Bild unten:
Oberstleutnant Thomas Beyer ist Dezernatsleiter im Einsatzführungskommando.
Dort ist er zuständig für die Beobachtermissionen der Blauhelmeinsätze der Bundeswehr.
(Foto: Nadja Klöpping)

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