Einsicht kam nach einer Woche: ARD sendet wieder
Das freut vor allem die deutschen Soldaten in Afghanistan. Oberleutnant Jens W. ist gerade in Masar-i-Scharif. Er sagt: "Wenn eine der heimischen Nachrichtenquellen wegfällt, schneidet das sehr ein. Außerdem: Ich zahle ja auch während des Einsatzes GEZ-Gebühren!" W. bedankt sich für die Aktion des Reservistenverbandes, die er allerdings "nur am Rande mitbekommen" hat.
Sein Vorgänger in Masar-i-Scharif war der Reservist Jörg Schnurre. Der Hauptmann der Reserve ist seit zwei Wochen wieder in der Heimat. Er sagt: "Die Sendungen aus der Heimat geben ein Stück Geborgenheit. Als ich von der Meldung erfuhr, dass die ARD nicht mehr senden will, hatte ich den Eindruck, man entzieht uns Soldaten die Unterstützung." Den Protest des Reservistenverbandes hat Schnurre sehr positiv wahrgenommen. "Ich bedauere, dass die aktive Truppe in der Sache wenig Engagement gezeigt hat – dafür ist der Reservistenverband in die Bresche gesprungen. Das finde ich gut", so der Berliner.
Gerd Höfer, Präsident des Reservistenverbandes, sagt: "Wir freuen uns über den Erfolg des Protestes! Das war jetzt die einzig richtige Entscheidung der ARD. Sie kam zwar etwas spät, aber die Soldaten im Einsatzland wird es freuen. Ich danke den Politikern, dem Bundeswehrverband, der ‚Initiative Solidarität mit unseren Soldaten‘ und vor allem den Bürgern, die ihren Unmut gegenüber der ARD zum Ausdruck gebracht haben."
Detlef Struckhof / Wilhelm Schreieck
Symbolbild oben: Die ARD versorgt die deutschen Soldaten
in Afghanistan wieder mit einem sehenswerten Programm
(Montage: Sören Peters / Fotos: flickr.com)
Bild unten: Gerd Höfer ist Präsident des
Reservistenverbandes (Foto: Bernd Schoelzchen, loyal)