Reservistenarbeit international – der Pfeiler eines friedlichen Europas
Die Saarländerinnen und Saarländer kennen und schätzen seit Jahrzehnten den Wert der deutsch-französischen Freundschaft. Aus Erbfeinden sind Freunde geworden.
Die internationale Zusammenarbeit der Reservisten wird beinahe so lange gepflegt, wie es den Reservistenverband im Saarland, das seit 1957 zur Bundesrepublik gehört, gibt. Freundschaftliche Kontakte gab es früh zu den in Trier, Saarburg und St. Wendel stationierten französischen Truppen. Mit dem Abzug dieser Truppen aus dem Saarland hat sich die Form der Partnerschaft verändert.
Die tragende Säule der internationalen Beziehungen der Landesgruppe Saarland sind die freundschaftlichen Beziehungen zwischen den Mitgliedern einzelner Reservistenkameradschaften (RK), die in gegenseitigen Besuchen zu den jeweiligen Veranstaltungen, Feiern und Zeremonien ihren Ausdruck finden. Exemplarisch sind hier einige Initiativen genannt: Das Projekt „Rückepferde für Fleury“ kam auf Initiative der RK Püttlingen zustande. Dabei wurden 1.700 Euro als Spende überreicht, damitdie französischen Partner bei Baumfällarbeiten nicht mit schwerem Gerät arbeiten mussten und so den historischen Charakter des Ortes als ein im Ersten Weltkrieg völlig zerstörtes Dorf („village détruit“) erhalten konnten.
Bisweilen wurden in Würdigung der Zusammenarbeit mit den französischen Freunden mechanisierte Fahrzeuge oder Panzer nach saarländischen Städten benannt, beispielsweise Heiligenwald oder Dirmingen. Hervorzuheben sind auch die Auftritte des Reservistenmusikzuges Saarland bei der Shoa-Gedenkfeier „En Mémoire“ in Marmoutier oder in der Kathedrale von Verdun. Dafür erhielt der Musikzug vom Bürgermeister von Marmoutier die Ehrenplakette der Stadt.
Ferner pflegt die RK Hassel seit vielen Jahren einen regen Austausch mit dem Freundeskreis (Amicale) der Fremdenlegion. Die Reservisten besuchen jährlich deren Camerone-Gedenktag in Frankreich. Im Landeskommando Saarland ist das Verbindungskommando Frankreich angesiedelt, das ausschließlich aus Reservisten besteht. Die Kameraden halten nicht nur Kontakt mit dem Militärgouverneur in Metz und nehmen gegenseitig an Übungen teil. Sie repräsentieren die Bundeswehr auch bei verschiedenen Veranstaltungen im Elsass und in Lothringen, zum Beispiel beim Gedenktag „Sidi Brahim“ beim 16. Jägerbataillon in Bitche.
Bis zu diesem Monat sind die Kameraden in die groß angelegte Übung Saarex eingebunden, bei der eine Verlegung französischer Truppen durch das Saarland simuliert wird. Die französischen Partner nehmen dabei an den Arbeitssitzungen teil.
Bei all diesen Aktivitäten wird deutlich: Die saarländischen Reservisten geben, wie die Bundeswehr auch, ein deutliches Bekenntnis zur internationalen Zusammenarbeit auf allen Ebenen ab. Gerade der regelmäßige Austausch, die gegenseitigen Besuche und die grenzüberschreitende Kameradschaft bilden die Grundlage für einen dauerhaften Frieden in Europa.