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Sicherheitspolitisches Kreisseminar




Sicherheitspolitisches Kreisseminar

 

Die Kreisgruppe Opf./Süd traf sich am 09.07. in der Jahnhalle Regenstauf zu einer Präsenzveranstaltung, zu der Kreisvorsitzender Reinhard Knott eingeladen hatte. Nach dem R. Knott die 34 Teilnehmer begrüßte, wurde den Verstorbenen der letzten 2 Jahre gedacht und deren Namen vorgelesen. Danach referierte Hr. Knott über die bisherigen Entwicklungen und das schier nie endende Engagement der Reservistenkameradschaften. Leistungsmärsche, RAG Schießsportgruppen, Rettungsschwimmerausbildung, Kaiserjägerschießen, Gebirgsausbildung und Kameradschaft seien weiterhin wichtige Eckpunkte, welche die Reservisten pflegen. Besonders hervorgehoben wurde die gut funktionierende Partnerschaft mit den Alpinis in Brixen, die vor allem durch Andreas Thum gefördert wird und die Ungarnhilfe, die Dieter Böckl unter seine Fittiche genommen hat. Lobend erwähnte R. Knott die Ukraine Hilfstransporte, bei denen viele helfende Hände mitgewirkt haben. Nicht zu vergessen die Sicherheitspolitischen Vorträge, organisiert von Roland Eichler via ZOOM oder inzwischen auch wieder in Präsenz. Werner Gebhard, Vizepräsident der Landesgruppe und Beauftragter Sicherheitspolitik, wurde nun gebeten einige Worte an die Anwesenden zu richten. Hr. Gebhard gab, nach dem er die Grüße von Manfred Zettel, Bezirksvorsitzender des VdRBw Opf. an die Kreisgruppe ausrichtete, einen Überblick über die Veranstaltungen, z.B. Münchner Sicherheitstag, während der Coronazeit. Er sprach den Ukrainekrieg an und die Unsicherheit „Lüge und Wahrheit“ auseinander halten zu können. „Wachsamkeit ist der Preis der Freiheit.“ Mit diesen Worten beendete W. Gebhardt seinen Kurzvortrag. Der Ungarnbeauftragte des Landes Bayern und Träger der höchsten staatlichen Auszeichnung, das „Ehrenzeichen für die Verteidigung Stufe 1“, die Ungarns Minister für Verteidigung verleiht, SF d. R. Dieter Böckl, wurde nun gebeten einen kurzen Bericht über die Hilfslieferungen nach Ungarn zu geben, die wieder einmal ein voller Erfolg waren. Das „Ehrenzeichen für Verteidigung Stufe 2“ erhielt auch Walter Sattler und „Ehrenabzeichen Stufe 3“ bekam OG d. R. Helmut Klemmt. Übergeben wurden die Ehrungen durch Werner Gebhardt. Die Ehrenurkunde: „Dank u. Anerkennung für geleistete Dienst in der beorderungsunabhängigen Reservistenarbeit“ bekamen Markus Wolf, Andreas Lich und Johann Lang. Die Ehrennadel des VdRbw in Silber wurde FW d. R. Johann Rötzer und in Bronze OG d. R. Otto Hofmeister verliehen. Für 50 J. Mitgliedschaft wurden G d. R. Adolf Haneder, G d. R. Manfred Treittinger, StFw d. R. Johann Gebhardt, OFA d. R. Dr. Theophil Schindler und SU d. R. Johann Lang geehrt. Nach einer ausführlichen Laudatio durch Roland Eichler, in der er nicht nur die hervorragenden Kontakte, sondern auch das profunde Wissen des priv. Dozenten der Universität Passau Harald Zintl betonte, wurde dem ehemaligen Leiter des Regionalbüros der Friedrich-Ebert-Stiftung die „Regensburger Eule“ verliehen. Sie ist eine besondere Auszeichnung für engagierte Menschen, die durch ihre Unterstützung die Bevölkerung für das Thema „Sicherheitspolitik“ sensibilisieren. Der Regenstaufer Bürgermeister Josef Schindler und Mitglied der RK Regenstauf wurde nun gebeten einige Worte zu sprechen. Er betonte, dass die Versorgung und der Frieden nicht mehr selbstverständlich sind und er dankbar für die Unterstützung der Reservisten sei, die sich stets auch an den Veranstaltungen der Gemeinde beteiligen. Nachdem sich Reinhard Knott bei Hr. Schindler bedankte, erläuterte er die neuen Anforderungen an die Reserve durch die Bundeswehr. Neben militärischer Ausbildung und sicherheitspolitischer Arbeit, sei auch die Betreuung und Information der Reserve wichtig. Ziele bis Ende 2027: Personal und Ausbildungsstand gewährleisten eine umfassende Anfangsbefähigung, Verfahren für Wehrerfassung sind eingeführt, das entsprechende Personal verfügbar. Weitere Ziele bis 2031: Die materielle Ausstattung der Reserve gewährleistet deren Auftragserfüllung und die erforderliche Infrastruktur steht zur Verfügung. Der Reservistendienst wird dadurch attraktiver, die Bindung zur aktiven Truppe enger. Die Verfügbarkeit der Reservisten und der Ausbildungsstand

stellen eine neue Anforderung dar. Zu bedenken ist, so Reinhard Knott, dass der Reservist zwar jederzeit einsetzbar wäre, dies geschieht aber weiterhin auf Freiwilligkeit. R. Knott weist auch darauf hin, dass die Hürden (z.B. Tauglichkeit, körperliche Belastungsfähigkeit) für die Reserve durch Vorschriften immer höher werden. Dies wird in den kommenden Jahren die Bereitschaft Reservistendienst zu leisten nicht leichter machen.

Nach einem ausgiebigen Mittagessen wurde der Politwissenschaftler, Friedensforscher und Publizist mit Schwerpunkt „Nachrichtendienste“ Erich Schmidt-Eenboom um seinen Vortrag über den „Krieg in der Ukraine“ gebeten. Hr. Schmidt-Eenboom machte gleich zu Beginn klar, dass Putins grauenhafter Angriffskrieg vorhersehbar war. Er erinnerte an den Tschetschenienkrieg 1999, den Krieg gegen Georgien 2008, die völkerrechtswidrige Annexion der Krim und die Aufstachelung und Aufrüstung der Separatisten im Donbass. Die CIA hatte 2021 das Bundeskanzleramt vor einen russischen Angriff auf die Ukraine informiert, dies wurde jedoch ignoriert. Auch der BND hatte 2016 Angela Merkel vor Putins kriegerischen Ambitionen gewarnt. Inzwischen wissen wir zu was Putin fähig ist! Was sind seine Ziele? Nicht nur die Anerkennung der Annexion der Krim durch Kiew, sondern auch die Herrschaft über den gesamten Donbass, die Annexion der Gebiete um Mariupol und Cherson die dann eine Landverbindung zur Krim darstellen würden. Die Einnahme Odessas, die Neutralisierung der Restukraine mit der Auflage keine Mitgliedschaft in die NATO noch in die EU anzustreben. Nazis sollten auf dem Schlachtfeld vernichtet werden oder als Zwangsarbeiter die zerstörte Infrastruktur wieder aufbauen. Eine Umerziehung des ganzen ukrainischen Volkes innerhalb 25 Jahren soll durchgeführt werden. Inzwischen wurden Millionen Kinder und Erwachsene nach Russland verschleppt. Plünderungen, Tötung und Vergewaltigungen durch Russen und Tschetschenen sind an der Tagesordnung. Die Blutspur Putins zieht sich weiter durch ein inzwischen stark geschundenes Land. Krankenhäuser und viele Infrastrukturen wurden und werden zerstört, auf zivile Einrichtungen wird keine Rücksicht genommen. Aber Putin hat die Rechnung ohne die NATO, EU und USA gemacht! Sein „Blitzkrieg“ ist gescheitert! Sanktionspakete gegen Russland wurden geschnürt, Waffen an die Ukraine geliefert und der Zusammenhalt scheint ungebrochen. Der Propagandakrieg Putins greift in die „alten Trickkisten“. Der Krieg wird als militärische Sonderoperation bezeichnet, von einem drohenden Genozid an den Russen durch die Ukraine wird gesprochen, der Besitz von chemischen Waffen wird den Ukrainern unterstellt. Die Aufzählung von absurden und unbewiesenen Beschuldigungen könnte man noch unendlich weiterführen. Die Desinformationen und „Fake News“ durch die Russen werden uns weiter beschäftigen – man muss achtsam sein. Die militärische Lage Russlands wird von den Russen ebenfalls positiver beschrieben als sie ist. Putin ist verärgert über den Kriegsverlauf und hat Generale entlassen. Die Rivalitäten der russischen Regionalkommandeure und die schikanöse Ausbildung tragen nicht gerade zu einer Stärkung des Kampfgeistes der Soldaten bei. Im Gegensatz sind die ukrainischen Soldaten motiviert und durch die NATO gut ausgebildet. Die Geheimdienste informieren die Ukraine über russische Truppenbewegungen und deren Standorte. Die Ukraine arbeitet schon seit Jahren mit verschiedenen Geheimdiensten zusammen. Was ist aber nun von der nuklearen Drohkulisse Russlands zu halten? Stockholmer Friedensforscher warnen, dass die russischen Streitkräfte auch taktische Atomwaffen einsetzen könnten. Allgemein wird ein langanhaltender Krieg mit vielen Opfern sowohl auf der russischen als auch auf der ukrainischen Seite erwartet. Es werden weitere Waffen- und Hilfslieferungen an die Ukraine nötig sein. Das russische Militär muss stark geschwächt werden, um überhaupt Waffenstillstandsverhandlungen führen zu können. Die Hilfsbereitschaft in Europa darf nicht nachlassen! Erich Schmidt-Eenboom betonte am Ende seines Vortrages, dass der Westen an der Seite der Opfer steht, wie auch der G7-Gipfel in Elmau gezeigt habe. Der Referent musste danach noch viele Fragen aus dem Publikum beantworten. StFw Christian Huber war der letzte Redner und klärte die Anwesenden über die Neuerungen des Heimatschutz Bw auf. Ein interessantes und

informationsreiches Kreisseminar ging zu Ende. Reinhard Knott bedankte sich bei allen Teilnehmern und Referenten und wünschte eine gute Heimfahrt.

Verfasserin Lydia Eichler

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