DAS MAGAZIN

Monatlich informieren wir unsere Mitglieder mit der loyal über sicherheitspolitische Themen. Ab sofort können Mitglieder auch im Bereich Magazin die darin aufgeführten Artikel lesen!

Mehr dazu
DER VERBAND

Der Verband der Reservisten der Deutschen Bundeswehr (VdRBw) hat mehr als 115.000 Mitglieder. Wir vertreten die Reservisten in allen militärischen Angelegenheiten.

Mehr dazu
MITGLIEDSCHAFT

Werden Sie Teil einer starken Gemeinschaft

Mehr dazu

loyal

Abgang des Sicherheitsgaranten




Da stimmte die Richtung noch: Im Jahr 2021 besteigen US-Soldaten der 82. Luftlandedivision Transportmaschinen, um zum NATO-Großmanöver „Defender-Europe 21“ zu verlegen. In der Allianz wird befürchtet, dass die USA Truppen aus Europa abziehen.

Foto: Christopher S. Muncy / U.S. Army

europaloyalnatoUSA

Die USA wollen nicht mehr das militärische Stützkorsett der NATO-Europäer sein. Diese sollen die Hauptlast ihrer Verteidigung endlich selbst tragen, fordert die Trump-Regierung und macht Druck. loyal zeigt, wo militärische Abhängigkeiten und Defizite der Europäer bestehen und wie sie besser rüsten können.

Was ist das zentrale Manko der Europäer?

Die USA dominieren das Aufklären und Zusammenwirken von Waffensystemen – die Grundlage erfolgreicher Militäroperationen . Sie verfügen über mehr als doppelt so viele Militärsatelliten wie die Europäer.Die Westmächte stützen sich komplett auf die Positionsdaten des US-Satellitennetzwerks GPS. Die geplante militärische Nutzung von Europas Galileo-Satelliten wurde nicht konsequent angegangen. Die Bundeswehr hat einen „steigenden Bedarf an weltraumgestützter Aufklärung“, so ein Sprecher des Verteidigungsministeriums zu loyal. Schlecht für die deutschen Streitkräfte: Ihre beiden neuesten Satelliten zur Bildaufklärung kamen zwar 2023 ins All, funktionieren aber bis heute nicht. Auch verfügen nur die USA über hochfliegende Aufklärungsdrohnen der HALE-Klasse. Mit der Beschaffung einer HALE-Drohne von den USA scheiterte die Bundeswehr zweimal. Erst über eine Gemeinschaftsbeschaffung mit weiteren NATO-Armeen gelang der Aufbau einer HALE-Drohnenflotte – mit fünf US-amerikanischen RQ-4D „Phoenix“. Nur die USA haben zudem globale Datennetzwerke wie das Distributed Common Ground System (DCGS). Das DCGS vereinigt die Aufklärungsdaten diverser US-Aufklärungsplattformen wie Drohnen weltweit und macht sie allen Teilstreitkräften verfügbar.

Wo haben die Europäer ihre größten Abhängigkeiten von den USA?

Die größten Abhängigkeiten von den USA bestehen im Luftwaffenbereich, der zentral ist für die westliche Militärdoktrin. Hier haben die USA ihren Kampfjet F-35 als Luftwaffenstandard etabliert. Zudem dominieren US-amerikanische Lenkraketen die Bewaffnung von Europas Kampfjetflotten. Der elektromagnetische Kampf mit Flugzeugen, zum Beispiel gegen Radarerkennung, wird immer wichtiger. Gerade hier sind die NATO-Europäer völlig von den Maschinen EA-18G Growler der US-Navy abhängig, so der Luftwaffenexperte Justin Bronk in einer aktuellen Analyse für das Forschungsinstitut Royal United Services Institute (RUSI) in London. Europäische Armeen haben erst angefangen, ihre Fähigkeiten – überschaubar – zu modernisieren. So rüstet die deutsche Luftwaffe 15 Eurofighter für den elektronischen Kampf. Auch strategischen Lufttransport über weite Distanzen können nur die USA leisten. Die NATO-Europäer müssen AN-124- Transportmaschinen des ukrainischen Unternehmens Antonow leasen. Ebenso bräuchten die Europäer mehr Tankflugzeuge. Als Frankreich noch als Ordnungsmacht im Sahel auftrat, benötigten seine Kampfjets für dortige Luftschläge gegen Terrorgruppen US-amerikanische Luftbetankung.

Was sind weitere militärische Defizite Europas?

Auch bei Lenkwaffen hoher Reichweite wie Marschflugkörpern und Hyperschallwaffen, Schwerpunkt heutiger Großmächterüstung, sind die Europäer dürftig aufgestellt. Deutschlands einzige strategische Waffe, der Marschflugkörper Taurus, fliegt mit einem Triebwerk des US-Herstellers Williams International. Für neue Taurus müsste der Hersteller MBDA wieder eine Produktion aufbauen. Für die im Ukraine-Krieg zentralen Raketenartillerie mit 300 Kilometern Reichweite gibt es keine europäische Produktion. Deutschland kauft bei Israel, Polen bei Südkorea und den USA, ebenso wie weitere Europäer. Bei Präzisionslenkwaffen mit bis zu 2.000 Kilometern Reichweite haben die Europäer erst mit der Entwicklung begonnen – über PESCO bei der EU und die Initiative European Long-Range Strike Approach ELSA. Die USA bereiten bereits Kampfverbände für diese neuen Waffentypen vor – die Multi-Domain Taskforces.

Eine US-Aufklärungsdrohne Global Hawk der Kategorie HALE „High Altitude, Long Endurance“ – zu Deutsch: „Große Höhe, Lange Ausdauer“. In diesem wichtigen Aufklärungssegment sind die Europäer völlig auf US-Fähigkeiten angewiesen. (Foto: Ramon Adelan / U.S. Air Force)

Im Marinebereich fehlen den Europäern vor allem Schiffseinheiten, um, über Ostsee und Mittelmeer hinaus, strategische Seerouten ohne US-Hilfe zu sichern – siehe das Freihalten der Seehandelswege nach Asien am Horn von Afrika gegen die Houthis. Das leistet im Wesentlichen die US-Navy. Bisher stellen die USA im Atlantik sechs Flugzeugträgergruppen. Die Europäer können drei aufbieten. Sollte auch der nukleare Schutzschirm der USA unwägbar werden, sind das britische und französische Nuklearpotenzial problematisch. Die nukleare Bewaffnung des Vereinigten Königreichs basiert auf US-Technologie und auf von den USA geleasten Atomraketen vom Typ Trident für die U-Boote der Royal Navy. Frankreichs atomare Bewaffnung ist zu klein, um eine europäische Abschreckung gegen eine aggressive Großmacht wie Russland leisten zu können, so die gängige Bewertung der Experten.

Wo sind die Europäer militärisch am besten aufgestellt?

Die Europäer haben ein großes Potenzial bei der Landrüstung – von gepanzerten Gefechts- und Unterstützungsfahrzeugen bis zur Artillerie. Hier sind Europas Waffenschmieden technologisch weltweit führend. Zum Beispiel ist der deutsche Wehrkonzern Rheinmetall mit seinem Lynx in der Endauswahl für den zukünftigen Schützenpanzer der US-Army. Allerdings ist die Produktion europaweit stark segmentiert. Es fehlt eine Rüstung mit erheblichen Stückzahlen, gerade auch bei Unterstützungsgerät wie Pionierpanzern. Bei dem zentralen Kampfmittel Artilleriemunition Kaliber 155 Millimeter haben die Europäer Fortschritte gemacht. Sie produzieren hier mehr als die USA. Laut EU-Kommission beträgt die Jahresproduktion Europas inzwischen mehr als eine Million Granaten. Bis Ende 2025 soll die Rate auf zwei Millionen Geschosse aufwachsen. Die US-Army bezifferte ihre Jahresproduktion jüngst auf circa 700.000 Artilleriegeschosse. Ziel der USA sind knapp über eine Million Granaten pro Jahr. Unter Trump dürfte das US-Potenzial der Ukraine verschlossen bleiben. Diese ist erst dabei, eine eigene Herstellung an Artilleriemunition aufzubauen. Europas Hauptgegner Russland produziert jedoch drei Millionen Artilleriegranaten im Jahr, so Schätzungen der NATO.

Welche Schwäche teilen die USA mit den Europäern?

Nicht nur die Europäer hadern mit dem Aufbau einer strategischen Rüstung. Das heißt, die Bewaffnung von Streitkräften mit größeren Stückzahlen an Material langfristig zu planen, zu finanzieren und dazu Reserven aufzubauen. In den Jahrzehnten seit dem Kalten Krieg wurde die Wehrproduktion auf beiden Seiten des Atlantiks auf Kosteneffizienz getrimmt, nicht auf Leistungsfähigkeit. In den USA konsolidierten sich aus 51 großen US-Rüstungsfirmen sechs sogenannte „Prime Contractors“. Diese vereinnahmen und optimieren die Zulieferkette jeweils für bestimmte Waffensysteme. Dem massiven Mehrbedarf seit dem Ukraine-Krieg sind sie nicht gewachsen.

Eine F-35 der US-Luftwaffe bei der Flugschau „Airpower 2024“ des österreichischen Bundesheeres. Der US-Kampfjet F-35 wird die Kampfjetflotten Europas dominieren. (Foto: picture alliance / JFK / EXPA / picturedesk.com)

In der wichtigen Lenkwaffenrüstung können die beiden einzigen US-Hersteller für deren Raketenantriebe, Northrop Grumman und L3Harris, den Bedarf der US-Streitkräfte nicht mehr decken. Seit zwei Jahren sucht die US-Regierung mit Testverträgen weitere Hersteller, die sich in der anspruchsvollen Technologie erst beweisen müssen. Für Europäer, die ihre Streitkräfte vor allem rasch ertüchtigen wollen, sind die USA kein belastbarer Partner. Vor Kurzem wurde bekannt, dass Estland seine HIMARS-Raketenwerfer des US-Unternehmens Lockheed Martin wohl verspätet erhält. Polen hat mit den USA einen gigantischen Rahmenvertrag über 500 HIMARS-Feuermodule abgeschlossen. Das wären mehr als die fast 400 Feuereinheiten der US-Army. Doch die USA konnten nur 20 Systeme zügig bereitstellen. Polen orderte noch Chunmoo-Raketenwerfer aus Südkorea, da von dort zeitnah geliefert werden kann.

Wie ernst das Problem ist, zeigen die deutlichen Worte von NATO-Oberbefehlshaber, US-General Christopher Cavoli, bei seiner jüngsten Befragung durch den Kongress. „Obwohl ausländische Regierungen mehr in die US-Verteidigungsindustrie investieren, werden viele wichtige Systeme – wie HIMARS, F-35, Patriots und Schützenpanzer – nicht termingerecht geliefert. Das Problem der langsamen Produktion wird durch die Frustration über ein überteuertes, langsames und fehleranfälliges System für den Verkauf von Militärgütern an andere Länder noch verschärft, sodass die Verbündeten zunehmend dazu neigen, sich anderweitig nach Rüstungsgütern umzusehen.“

Verringern die USA ihr militärisches Engagement in Europa?

Die USA steigen aus der kostenlosen Waffenhilfe für die Ukraine aus. Im April übergab die US-Army Europe and Africa ihre Steuerung und Beteiligung am Logistikhub Rzeszów-Jasionka in Polen an die NATO. Dieser ist der zentrale Versorgungshub für die Waffenhilfe an die Ukraine. Zum Waffenexport an die Ukraine sind die USA aber bereit. Das US-Außenministerium genehmigte Anfang Mai Ersatzeile und Trainingseinheiten für die F-16-Flotte der Ukraine; für die Kyjiw etwas mehr als 310 Millionen US-Dollar zahlt. Geht es um ihr NATO-Engagement, ist bis jetzt keine signifikante Truppen-Verringerung durch die Trump-Administration angekündigt und auch nicht erkennbar. Stand Anfang Mai gab es keine Anweisung an die US-Streitkräfte, ihre Truppenpräsenz in Europa zu reduzieren oder geplante Übungen abzusagen, so ein Sprecher der US-Army Europe and Africa auf Anfrage von loyal. Was erkennbar ist: Die US-Streitkräfte modernisieren und ertüchtigen ihre Einsatzpräsenz auf dem Kontinent. In Deutschland entsteht das größte Militärkrankenhaus außerhalb der USA bei Weilerbach, Rheinland-Pfalz.

NATO-Oberbefehlshaber, US-General Christopher Cavoli und US-Verteidigungsminister Pete Hegseth im Februar bei der NATO in Brüssel. Beide betonen bis jetzt die Bedeutung der europäischen Alliierten. (Foto: picture alliance / newscom)

Die US-Navy nahm vor Kurzem einen neuen Logistikstützpunkt in Griechenland in Betrieb. NATO-Oberbefehlshaber Cavoli, empfahl vor dem Kongress, die jetzige Truppenpräsenz in Europa zu halten. Laut Cavoli sind rund 80.000 US-Soldaten in Europa stationiert. Cavoli: „Dies ist ein Rückgang gegenüber den 105.000 Soldaten, die nach dem Einmarsch Russlands in die Ukraine im Jahr 2022 in Europa stationiert waren, und entspricht etwa 20 Prozent der US-Streitkräfte, die während des Kalten Krieges zur Abschreckung der Sowjetunion in Europa stationiert waren.“ Bereits unter Trump-Vorgänger Biden begann eine Prüfung und Anpassung der weltweiten Kommandostrukturen und Truppenpräsenz. So wurde das US-Kommando in Japan zu einem operativen Führungskommando aufgewertet. Laut einem Bericht von NBC gibt nun Überlegungen der Trump-Administration, den Posten des NATO-Oberbefehlshabers in Europa aufzugeben. Diesen hatten seit Gründung der NATO stets die USA inne. Das wäre dann der klare Entschluss, die Führung bei der Verteidigung Europas aufzugeben.

Wie reagieren die Europäer auf den US-Druck in Sachen Verteidigung?

Die USA fordern, dass die NATO-Europäer ihre Verteidigungsausgaben auf fünf Prozent des BIP erhöhen. Der parallele Abgang der USA aus der Abwehrallianz gegen Russlands Ukraineinvasion wurde hier zum wirksamen Antreiber. Sogar Spanien, seit Jahren gemächliches Schlusslicht bei den NATO-Verteidigungsausgaben, verkündete jüngst, das NATO-Mindestziel von zwei Prozent des BIP für Verteidigung bis Jahresende erreichen zu wollen. Bisher galt 2029 als Erfüllungsjahr. Trumps Grönland-Drohung, Dänemark sei ein schwächlicher Alliierter, die USA sollten die strategisch wichtige Insel zu deren „besseren Schutz“ vereinnahmen, wirkt ebenfalls: Dänemark, das das NATO-Mindestziel erfüllt, verkündete danach ein sofortiges Hochfahren der Verteidigungsausgaben auf über drei Prozent des BIP.

Allerdings gibt es starke Unterschiede zwischen den Europäern in der Frage, wie die militärische Ertüchtigung aussehen soll. Für Frankreich ist klar, dass es um europäische Autonomie geht, und von den USA „weggerüstet“ werden muss. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron appelliert an die Europäer, zu US-Waffenbestellungen auf Abstand zu gehen. Stattdessen sollen sie französische und europäische Pendants kaufen. An Europas Ostflanke hat man ein gänzlich anderes Kalkül. Hier sollen noch mehr Waffen der USA gekauft werden, um deren Verbleib zu sichern. Litauens Verteidigungsministerin Dovilė Šakalienė äußerte, dass Litauen Geschäfte mit „US-Rüstungsindustriegiganten“ wie Lockheed Martin ausbauen möchte. Vilnius hofft, eine vorteilhafte Bindung zu den in Washington einflussreichen Rüstungsfirmen aufzubauen.

Die Verteidigungsminister der „European Five“ aus Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien und Polen bei einem Treffen in Warschau Anfang des Jahres. Die E5-Staaten fanden als Reaktion auf Trumps Wahlsieg zusammen. Sie wollen die Rüstung Europas voranbringen. (Foto: picture alliance / NurPhoto)

Andere Staaten wie Großbritannien und Deutschland wollen ihre US-Beschaffungen eher managen und durch mehr europäische Rüstung, US-Abhängigkeiten perspektivisch reduzieren. Beide Länder bekräftigen laufende US-Beschaffungen wie die F-35. Parallel wollen sie durch neue Kooperationen, wie die E5 mit Frankreich, Italien und Polen, Standards zur Rüstung in Europa setzen und mehr gemeinsam beschaffen.

Was wären sinnvolle Ansätze, um europäisch besser zu rüsten?

Bisher gilt: Die Konzepte nahezu aller europäischen Armeen sind darauf ausgelegt, im Stützkorsett der USA in der NATO zu funktionieren. Es fehlt ein gut abgestimmtes Fähigkeitsprofil für einen europäischen Streitkräfteverbund. Ressourcen müssten konsequent zusammen beschafft und betrieben werden. Ein Beispiel aus dem Bereich mit den meisten US-Abhängigkeiten, der Luftkampfführung: RUSI-Luftwaffenexperte Justin Bronk hält es für illusorisch, dass die Europäer national genügend Flugzeuge für den elektromagnetischen Kampf betreiben werden. Diese Fähigkeit könne nur über einen Verbund aufgebaut werden, wie bei den AWACS-Aufklärungsflugzeugen, so Bronks Einschätzung. Bei der Beschaffung fordert der Bundesverband der Deutschen Sicherheits- und Verteidigungsindustrie, dass die Europäer Bestellungen technisch abstimmen und bündeln, sodass Produktionskapazitäten effizient genutzt werden können.

Emmanuel Chiva, Chef von Frankreichs Generaldirektion für Rüstung, äußerte, dass Kooperationsrüstung in Europa jetzt stringenter erfolgen müsse; weg vom aufwendigen Austarieren von Industrieanteilen zwischen den Nationen wie beim Luftkampfsystem FCAS. Besser sei es, dass „in einem Bereich führende Nationen“ ein Waffensystem entwickeln; die anderen produzieren es in Lizenz. Für Frankreich nannte er das Beispiel Luftrüstung, bei Deutschland die Landrüstung. Einen weiteren Ansatz in diese Richtung formulierte der Kommandeur des Eurokorps, der polnische General Piotr Błazeusz, laut dem Militärfachportal hartpunkt. Sollten Forschung und Entwicklung von Systemen von der EU gesponsert worden sein, sieht Błazeusz die Option, die Ergebnisse sowie die intellektuellen Eigentumsrechte mit der European Defence Agency bei der EU zu teilen. Diese könne dann Lizenzen an andere Hersteller vergeben, um die Produktion schnell zu erhöhen.

Eine grundsätzliche Überlegung zum besseren Rüsten in Europa kommt von Pia Fuhrhop, Leiterin der Forschungsgruppe Sicherheitspolitik der Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP) in Berlin. Fuhrhop im Gespräch mit loyal: „Die verstärkte Rüstung in Europa wird mit Anforderungen überfrachtet. Mehr Unabhängigkeit von den USA, mehr Kooperation und das alles noch effizient und schnell. Ich denke, wir müssen uns ehrlich machen, dass das alles zusammen unrealistisch ist.“ Der Vorschlag der Rüstungsexpertin: „Erfolg versprechender wäre es, festzulegen, was der entscheidende Punkt ist: Wenn das Gemeinschaftsrüstung ist, heißt das immer schwierige Abstimmung. Mit ‚schnell‘ lüge ich mir hier in die Tasche. Effizienz ist immer wünschenswert, aber vielleicht sind Duplizierungen teils sinnvoll, weil Europa so widerstandsfähiger wird.“

Verwandte Artikel
loyal

"Armenien hält sich mit Russland eine Option offen"

Das Land im Südkaukasus zögert mit einem EU-Beitritt. Ministerpräsident Nikol Paschinjan laviert zwischen Moskau und Brüssel. In Bezug auf Aserbaidschan...

03.06.2025 Von André Uzulis
loyal

Eingefrorener Konflikt

Fünf Kriege haben Armenien und Aserbaidschan in den vergangenen 35 Jahren gegeneinander geführt. Zunächst war Armenien siegreich, dann Aserbaidschan. Mit...

02.06.2025 Von André Uzulis
loyal

Feuchtgebiete gegen den Aggressor

Der Norden der Ukraine wird von einer natürlichen Barriere gegen einen Vorstoß russischer Invasionstruppen geschützt: ausgedehnte Sümpfe. Feuchtgebiete stellen in...

26.05.2025 Von Christian Schwägerl