Bad Reichenhall 17.06.2020 Eine Geländebesprechung des Führerkorps vervollständigt am 19. Mai die Ausbildungsreihe Taktik im Gebirgsjägerbataillon 231.
An einem Nachmittag im Unterrichtsraum wird das Führungspersonal des Bataillons in die taktische Lage versetzt. Der fiktive Staat Wislanien hat den Nachbarn Altraverdo überfallen. Im NATO-Verbund führt die Gebirgsjägerbrigade den Gegenangriff zur Befreiung Altraverdos. Zunächst beurteilen die Soldaten die Lage und das Gelände nur Anhand der Karte. Im nächsten Ausbildungsabschnitt geht es dann einen Tag lang raus, um das Kartenstudium auf die Probe zu stellen.
Blick ins Gelände ist unverzichtbar
Die Gebirgsjäger machen halt an fünf Punkten entlang der gedachten Angriffsachse von Nordwesten nach Südosten durch das Berchtesgadener Land. An jedem Besprechungspunkt bereiten die Teilnehmer eine Geländeorientierung vor. Danach erläutern sie mögliche taktische Vorgehensweisen und die Führer der Spezialzüge tragen zu ihrem jeweiligen Fachgebiet vor. „Die Planung an der Karte ist das Eine. Mit dem Blick ins Gelände stellt sich in Wirklichkeit vieles ganz anders dar.“, weiß der Bataillonskommandeur, Oberstleutnant Dennis Jahn. Für den Einsatz im Gebirge gelte dieser Grundsatz umso mehr.
Langfristiges Ausbildungskonzept
Bereits im Vorjahr wurde der Auftakt zur Ausbildungsreihe Taktik mit einer Stabsrahmenübung gemacht. Dabei durchlief die Führungsriege im Stab einmal den kompletten Planungsprozess vor einer fiktiven Operation. Der nächste Schritt war dann im Februar die Übung „Schneller Degen 2020“. Mithilfe von Computersimulationen wurde dabei die Führung einer laufenden Operation in Echtzeit geübt. Obwohl die Rahmenlage auf einem fiktiven Kontinent spielte, diente die oberbayerische Voralpenregion als geographische Vorlage. Somit war der nächste logische Schritt die gedankliche Übertragung der Operation ins Gelände. Am Ende zeigt sich der Kommandeur nicht nur mit der Geländebesprechung, sondern auch mit den bisher in der Taktikausbildung vermittelten Inhalten hochzufrieden.