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Büros des Reservistenverbandes werden in Karrierecenter integriert




Mit der Eröffnung ihrer Karrierecenter beschreitet die Bundeswehr neue Wege. "Wir betreiben von nun an Personalgewinnung aus einer Hand", sagte Verteidigungsminister Thomas de Maizière am Dienstag in Hannover. Und weil die meisten Soldaten der reinen Freiwilligenarmee nach einigen Jahren ins Zivilleben zurückkehren, soll auch der Reservistenverband in diese Center integriert werden.

"Für den Reservistenverband ist der Einzug in die Karrierecenter aus zweierlei Hinsicht zukunftsweisend. Mit der Präsenz wird das partnerschaftliche Miteinander des Verbandes und der Bundeswehr weiter gestärkt – und auch nach außen hin deutlich sichtbar", sagt Roderich Kiesewetter, Präsident des Reservistenverbandes. "Doch noch wichtiger ist die Wirkung nach innen, denn allen angehenden und aktiven Soldaten wird ganz selbstverständlich signalisiert: Da ist jemand, der auch nach Ablauf der aktiven Dienstzeit für dich da ist. Gleichzeitig muss ein Ende der Karriere in der Bundeswehr nicht auch ein Ende des Engagements für Deutschland bedeuten."

So weit werden die heute 19 Jahre alten Bundeswehrbewerber meist noch nicht denken, räumt Minister de Maizière gegenüber dem Reservistenverband ein, doch er sieht in der Integration von Reservistenbüros "eine Möglichkeit, um frühzeitig über die Reservistenarbeit zu informieren".

Soldaten werden nach einigen Jahren an die Wirtschaft zurückgegeben
Am Dienstag ging es in Hannover feierlich zu, als Ministerpräsident David McAllister und Thomas de Maizière das dortige Karrierecenter als Leuchtturmprojekt in Dienst stellten. Rund 400 Gäste aus Politik, Bundeswehr, Wirtschaft und Gesellschaft kamen, um sich über die Zukunft der Nachwuchsgewinnung der Bundeswehr zu informieren. Das Blechbläserquintett des Heeresmusikkorps 1 verkürzte die Pausen zwischen den Reden mit weihnachtlicher Musik. Die Gäste erfuhren: In der niedersächsischen Landeshauptstadt wird nicht nur über den Dienst in der Bundeswehr beraten, es finden dort auch die sogenannten Assessments – also die Auswahlverfahren für Zeitsoldaten, Freiwillig Wehrdienstleistende und Bewerber für die Beamtenlaufbahnen der Wehrverwaltung – statt. "Wir betreiben von nun an Personalgewinnung aus einer Hand", sagte de Maizière, "denn wir werben um die gleichen jungen Leute und stehen als Arbeitgeber Bundeswehr in Konkurrenz zur Wirtschaft." Der Minister stellte gegenüber den Vertretern der Wirtschaft klar: "Da wir die Bundeswehr als Freiwilligenarmee jung halten wollen, stellen wir die meisten Soldaten nur auf Zeit ein. Nach vier, sechs, acht oder zwölf Jahren geben wir sie gut ausgebildet an die Wirtschaft zurück." Dann sind die Männer und Frauen auch automatisch Reservisten – so wie sich Ministerpräsident David McAllister dazu bekannte, Obergefreiter der Reserve zu sein.

Reservistenverband Tür an Tür mit Karriereberatern
Die Landesgeschäftsstelle des Reservistenverbandes bleibt an der Straße Alter Flughafen 2a, wo sich bisher das alte Kreiswehrersatzamt befand, welches jetzt Teil des neuen Karrierecenters ist. Dort befinden sich die Büros der Karriereberater, der Jugendoffiziere und des Feldwebels für Reservisten Hannover. "Inwieweit die Räumlichkeiten an der General-Wever-Straße 119 und Alter Flughafen 2a zusammengeführt werden, ist noch völlig offen", sagt der amtierende Landesgeschäftsführer Klaus-Dieter Kerschkamp.

McAllister: "Wir alle dienen Deutschland."
Der Reservistenverband betreut im Auftrag des Deutschen Bundestages alle Reservisten der Bundeswehr. Das sind zurzeit rund 8,5 Millionen Männer und Frauen von denen rund 1,2 Millionen der sogenannten Wehrüberwachung unterliegen. Das bedeutet, sie können im Verteidigungsfall jederzeit unbefristet einberufen werden. Um ihre militärischen Grundfertigkeiten aufzufrischen oder auszubauen, können sich die Reservisten an eine der bundesweit 106 Geschäftsstellen des Reservistenverbandes wenden oder sich freiwillig außerhalb eines Wehrdienstverhältnisses ehrenamtlich als Mittler für die Bundeswehr in der Gesellschaft engagieren. Dies tun zurzeit rund 119.000 Mitglieder des Reservistenverbandes. Reservist McAllister sagte zum Abschluss seiner Rede voller Stolz in der Stimme: "Wir alle dienen Deutschland." Und so endete die Veranstaltung am Dienstag folgerichtig mit dem Singen der Nationalhymne.


Detlef Struckhof

Bild oben: Interview nach der feierlichen Eröffnung:
Verteidigungsminister Dr. Thomas de Maizière (Mitte) beantwortet
die Fragen von Journalisten. Mit ihm kam
Ministerpräsident David McAllister (links) ins Karrierecenter Hannover,
das unter Leitung von Oberst Hauke Hauschildt (rechts) steht
(Foto: Detlef Struckhof).

2. Bild: Roderich Kiesewetter MdB ist Präsident des Reservistenverbandes
(Archivfoto: Hans-Christian Plambeck, loyal).

3. Bild: Verteidigungsminister Dr. Thomas de Maizière spricht zu rund
400 Gästen anlässlich der Eröffnung des Karrierecenters der Bundeswehr
in Hannover (Foto: Detlef Struckhof).

4. Bild: Das neue Karrierecenter der Bundeswehr an der
General-Wever-Straße 119 in Hannover ist am Dienstag
feierlich eingeweiht worden (Foto: Detlef Struckhof).

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